Bereits zum 3. Mal fand am 5. Juli die Machine Intelligence Summit (MIS 2019) in Berlin statt. Das Motto: Künstliche Intelligenz trifft Versicherung. Für diesen Tag wurde das Allianz Forum in einen Ort verwandelt, an dem neueste wissenschaftliche Erkenntnisse auf neue Geschäftsideen trafen. Eine Networking-Veranstaltung organisiert von Omni:us, die den Horizont für zukünftige Möglichkeiten dieser bahnbrechenden Technologie erweiterte.

Wo Künstliche Intelligenz auf Versicherung trifft
Unter dem Motto „Where AI x Insurance“, versammelte die Veranstaltung die besten Köpfe der Künstlichen Intelligenz (KI), einer globalen Gemeinschaft von Innovatoren, Forschern und Wissenschaftlern des maschinellen Lernens, Datenwissenschaftlern, Dateningenieuren und Wirtschaftsführern, die sich trafen, um Ideen auszutauschen und die wichtigsten und interessantesten Themen der angewandten KI zu erforschen.
MIS 2019 vereinte dabei die Kernpfeiler des Versicherungsmanagements, um zu untersuchen, wie Technologien wie maschinelles Lernen dazu beitragen können, relevante und personalisierte Versicherungsprodukte und -dienstleistungen zu entwickeln, die mit einem nahtlosen Erlebnis verbunden sind. Bei dem maschinellen Lernen handelt es sich um das Verarbeiten von Big Data, also große Mengen an Informationen, deren Auswertung analog kaum möglich ist.

Informationen als Treibstoff des Geschäftserfolgs
Genau diese Informationen sind aber der Treibstoff des Geschäftserfolges in der Versicherungsbranche. Wer besser über das Risiko informiert ist, kann die Prämie reduzieren und wird damit eher einen Kunden gewinnen. Deswegen sammeln und speichern Versicherer Daten aus externen und internen Quellen. Aber auch Versicherungskonzerne trifft das Schicksal von Sammlern. Oft können sie ihre Schätze nicht mehr finden, wenn sie gebraucht werden. Versteckt in alten Systemen, untergegangen in falsch abgelegten Dateien sind sie nicht mehr zu nutzen. Zur Sichtung des vorhandenen Datenberges gibt es nach ca. zehn Jahren Entwicklungszeit Hoffnung in Form von Künstlicher Intelligenz.
In dieser Zeit wurden von Vorreitern der Branche wie AIG, Allianz und AXA unzählige Dokumente archiviert und ausgewertet, deren Ergebnisse nun endlich in der Praxis angewendet werden können. Es hat sich gezeigt, dass KI keine plötzliche Entwicklung, sondern die Frucht langjähriger Entwicklungsarbeit ist. Das hat natürlich auch ihren Preis.
Für den Kunden hat die Annäherung der Versicherer an KI angenehme Auswirkungen. KI hilft bei der Risikoverbesserung des Portfolios – teure Risiken werden von vorn herein ausgeschlossen und wirken sich positiv auf die Prämie aus.
Die Produktpalette kann um passendere Produkte erweitert werden. AI beschleunigt Prozesse von der Antragsgestaltung bis zur Schadenabwicklung, was wiederum die Reaktionszeit der Abteilungen wesentlich beschleunigt.
Die Highlights der diesjährigen Machine Intelligence Summit
Moderiert von Simon Phipps (The Digital Insurer), zählte gleich die erste Podiumsdiskussion der Veranstaltung du den Highlights: Linda Stannierder (Brandlabs), Christian van Leeuwen (FRISS), Monika Schulze (Zurich) und Joachim von Bonin (Simplesurance) teilten ihre Ansichten zum Thema „Zusätzlicher Kundennutzen: Versicherungen für eine bessere Zukunft: ein disruptives Geschäftsmodell.“ Dabei wurde den Fragen nachgegangen, was letztendlich die Versicherungsindustrie zu erwarten hat. Die Antworten waren in den Bereichen Automatisierung von Schadenmeldungsprozessen, neue Vertriebskanäle aber auch Preisgestaltung angesiedelt.

Wie schon letztes Jahr gelang es den Veranstaltern auch heuer wieder, Teilnehmer aus allen wichtigen Unternehmen und relevanten Sparten für sich zu gewinnen. So waren unter anderem Vertreter von Microsoft, Zurich, Generali, Baloise, oder Allianz zugegen, um nur einige zu nennen.
Unser Fazit
Head of Claims Management bei bsurance, Elisabeth Mistelbauer war für uns vor Ort und sieht Versicherer und ihre Kunden schon in naher Zukunft von der vermehrten Anwendung von KI profitieren, auch wenn die genaue Arte und Weise noch immer nicht genau absehbar ist. Die Machine Intelligence Summit 2019 hat jedoch erneut den Stand der Dinge bestens analysiert und einen äußerst interessanten Ausblick gegeben.

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